Was ist Boden?

Mit dem Begriff Boden wird die belebte äußere Schicht unserer Erdkruste bezeichnet. Er ist ein wichtiger Teil unserer Umwelt und die Grundlage für das Leben auf der Erde. Der Boden als Verwitterungsschicht der äußeren Erdkruste ist oft nur wenige Zentimeter dick und dennoch ein hochkomplexes, lebendiges System. Der Boden bildet die Lebensgrundlage für die meisten Pflanzen, Tiere und auch für den Menschen. Er besteht aus mineralischen Bestandteilen (Ton, Schluff und Sand), Pflanzenwurzeln, totem organischen Material, Bodenlebewesen, Bodenluft und Bodenwasser.

Tipp

Erstellen Sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu folgenden Fragen eine Mindmap zum Thema Boden. Was verstehen die SchülerInnen unter „Boden“? Welche Bilder/Themen haben sie zu „Boden“ im Kopf?

Tipp

Der Apfel als „Erde“ Mit dieser einfachen Demonstration geben Sie den Schülerinnen und Schülern eine Vorstellung davon, wie groß der Anteil des (fruchtbaren) Bodens am Gesamtvolumen der Erde ist. Schneiden Sie einen Apfel in zwei Hälften. Zeigen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern den Apfel und stellen Sie einen Vergleich zwischen dem Apfel und der Erde her: „Stellt euch vor, dass dieser Apfel die Erde ist. Das Kerngehäuse entspricht dem glühenden, festen Eisenkern. Der Eisenkern ist von einer Schicht aus geschmolzenem Eisen umgeben. Der Rest des Fruchtfleisches ist der Erdmantel, der aus heißem, biegsamem Gestein besteht. Die Apfelschale ist die Erdkruste aus festem Gestein. Und was ist jetzt mit der fruchtbaren Erde? Die etwa 30 cm dicke fruchtbare Erdschicht können wir auf dem Apfel gar nicht mehr wahrnehmen. Ihr könnt euch vorstellen, dass diese Erdschicht so dünn wie ein Lufthauch auf der Apfelschale ist.“

AHA

Bilden sich Böden sowohl von oben als auch von unten?
Ja, Böden bilden sich sowohl von oben als auch von unten. Die Bodenbildung erfolgt von oben durch Zersetzung und Verrottung von Pflanzenresten und von unten durch die Verwitterung des Ausgangsgesteins.

Welche Spezialisten können direkt auf Gestein wachsen?
Flechten sind besondere Lebewesen, da sie eine Mischform aus Pilzen (keine Pflanzen!) und Algen (kleinste Form von Pflanzen) oder aus Pilzen und Cyanobakterien (keine Pflanzen!) darstellen. Cyanobakterien und Algen können Fotosynthese betreiben und damit ihre Energie aus Sonnenlicht gewinnen. Den Flechten genügen Mineralien aus herangewehtem Staub und Nährstoffe, die der Regen mit sich bringt, um ihren Lebensbedarf zu decken. Deshalb können sie auf allen möglichen Untergründen, wie Felsen, Mauern, Boden, Holz usw., leben. Sie brauchen solche Sonderstandorte, da sie sehr langsam wachsen und ansonsten von anderen Pflanzen überwuchert werden würden. Auch einige Moosarten wachsen auf Steinen. Sie nehmen ihre Nährstoffe, genau wie die Flechten, aus der Luft auf.

AHA

Wieso haben Böden unterschiedliche Farben? Unterschiedliche organische Substanzen verleihen dem Boden – abhängig von Gehalt und Zersetzungsgrad – schwarze, braunschwarze und graue Farbtöne. Oxidierte Eisenverbindungen geben dem Boden „rostige“ Farben, wie Braun, Rot, Orange. Oxidierte Manganverbindungen färben den Boden schwarzbraun und braunschwarz. Oxidative Böden sind gut belüftet und haben ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis. Reduzierte Eisen-Verbindungen verursachen grünliche, gelbliche, bläuliche und graue bis schwarze Farbtöne. Reduzierende Böden entstehen durch sauerstoffarmes Wasser oder überreiche Versorgung mit Nährstoffen, manchmal nimmt man sogar Schwefelgeruch wahr Wie „dick“ ist der Boden in Österreich durchschnittlich? Der Boden in Österreich ist durchschnittlich weniger als einen Meter dick.

Hinweis

Informationen zu Bodentieren finden Sie auch unter Thema 3 „Leben in der Unterwelt – Bodenorganismen beobachten, erforschen, bestimmen“ und Thema 4 „Der Regenwurm“. Vertiefendes zu den Bodeneigenschaften finden Sie unter Thema 5 „Bodenarten“

Weiterführende Information

Informationen, Anregungen für die Schule, um über Bodenschutz zu diskutieren, und vieles mehr finden Sie auf bodenwelten.de.

Eine Sammlung von Filmen zum Thema Boden finden Sie unter bodeninfo.net.

Unterrichtsmaterialien

Boden ist nicht gleich Boden

Die SchülerInnen machen sich mit dem Boden vertraut. Mithilfe der „Spatenprobe“ entnehmen sie Bodenproben von unterschiedlichen Standorten auf dem Schulgelände und vergleichen diese miteinander. Die SchülerInnen erfahren, wie unterschiedlich Böden sein können, und lernen, wie sie anhand optischer Merkmale Rückschlüsse auf Bodencharakteristika ziehen können.

Wie Erde entsteht

Die Natur kennt keine Abfälle. Mit diesem Versuch lernen die Schülerinnen und Schüler organische Abfälle als wertvolle Rohstoffe und grundlegende Prinzipien der Kreislaufwirtschaft kennen. Pflanzliche Reste liefern die Nahrung für Bodenorganismen, die einen wertvollen Beitrag für lebendige, nähstoffreiche Böden leisten.

Möglichkeiten, das Thema auch fächerübergreifend zu vertiefen
  • Welche Rolle spielt der Boden in unserem Leben?
  • Wäre ein Leben ohne Boden möglich?
  • Wie können Böden gewonnen werden?
  • Welche Stellen auf dem Schulhof/am Schulgebäude oder in der Umgebung weisen Verwitterung auf?
  • Gibt es an den Verwitterungsstellen Flechten, Moose oder höhere Pflanzen und Humusbildung?
  • Was sind Bodenkrümel? Wie kann die Bildung von Bodenkrümeln gefördert werden?

Kein Dreck! Diskutieren Sie mit den Schülerinnen und Schülern im Englischunterricht über das Thema „soil“ und dessen Bedeutung.

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